Donnerstag, 3. September 2009

Heute hatten wir beabsichtigt einen Trail über die Höhen am Lake McDonald zu wandern. Zum Trailhead führte eine unbefestigte Straße an deren Rändern, laut Reiseführer, Wildbeobachtungen möglich sind. 2006 ist jedoch die gesamte Waldfläche abgebrannt, sodass nur noch verkohlte Baumstämme mit etwas begrüntem Unterholz in den Himmel ragt. Von Wild war natürlich nichts zu sehen. Bad luck. Ich hatte mir nicht vorgestellt das nach einem Waldbrand die ganzen kahlen, verkohlten Stämme einfach stehen bleiben. Wie das aussieht könnt ihr folgendem Foto entnehmen.



Wir sind kurzerhand umgekehrt und haben uns zu einer Bootstour über den Lake McDonald entschieden. Das hat zur Abwechslung zum Wandern auch Spaß gemacht und war wesentlich weniger anstrengend. Vom Boot aus gab es auch ein paar nette Aussichten. Um den gesamten Park zu erkunden, benötigt man sicherlich eine Woche. Dann ist es auch sinnvoll für etwa 2 Tage eine Lodge in der Nähe des Osteingangs zu suchen. Das verkürzt die Fahrzeiten doch wesentlich. Das sind halt so die Erfahrungen die man bei einer solchen Reise macht.



Auf der Rückfahrt zu unserem Hotel mussten wir uns noch erkundigen wie die Rückgabe unseres Mietwagens morgen funktioniert. Unser Flug geht bereits 6:10 Uhr, da sind die Schalter bei den Autovermietern noch geschlossen. Heute heißt es also früh schlafen gehen. Der Wecker klingelt um 4:00 Uhr. Mittags werden wir hoffentlich gut in Chicago angekommen sein. Wir werden dich schon finden Pete!

Mittwoch, 2. September 2009

Heute war der Tag der Seen, Wasserfälle und einem wunderbaren Blick auf den Jackson Glacier, dem größten Gletscher im Park. Nach dem Reinfall vom Mt. Rainier hat es jetzt endlich geklappt. Näher an den Gletscher heran wandern ist mit großen Anstrengungen verbunden, die wir bei Temperaturen von immer noch über 25°C nicht auf uns nehmen wollten. Außerdem mangelte es uns auch an der nötigen Zeit. Wir wohnen zwar nur gut 40 Meilen vom Parkeingang weg, was in den USA eine Fahrzeit von ca. einer Stunde bedeutet. Im Park wird noch langsamer gefahren, womit sich die Fahrzeit dann um eine weitere Stunde erhöht. Rechnet man die gleiche Zeit für die Rückfahrt, so bleiben für Aktivitäten nur ein halber Tag übrig. Das ist der Grund weshalb wir uns für Wanderungen von ca. 6-8 km entscheiden. Aber auch auf solchen Kurztrails gibt es eine Menge zu sehen, wir ihr den folgenden Fotos entnehmen könnt.



Im Gebiet des heutigen Glacier N.P. befanden sich 1850 noch 150 Gletscher, 1968 waren es noch 50, heute noch 26 die natürlich weiter schmelzen, sodass damit gerechnet wird das es 2030 keinen Gletscher im Park mehr geben wird. Wenn ihr also noch Gletscher sehen wollt, schiebt die Reise nicht zu lange auf. Die Amerikaner können sich auch schon einen neuen Namen für den Park überlegen.
Wer diesen Park erleben will kann das nur durch Wandern. Von der "Going-to-the-sun-road" hat man zwar immer wieder tolle Aussichten, aber an die vielen schönen Wasserfälle und die kleineren Gletscherseen kommt man so nicht. Es gibt auch riesige Gletscherseen wie den von mir fotografierten St. Mary Lake. Das Foto zeigt nur die schmale Seite des Sees. Er ist mehrere Kilometer lang, praktisch ein ertrunkenes Flusstal ähnlich den norwegischen Fjorden. An unserem letzten Tag werden wir morgen den westlichen Teil des Parks um den Lake Mc Donald erkunden.

Dienstag, 1. September 2009

Heute Vormittag haben wir uns auf den Weg Richtung Glacier N.P. gemacht. Bis zur Entrance sind es von unserer Lodge aus noch etwa 1 Stunde Fahrzeit. Nach dem Besuch des Visitor Centers haben wir uns für diesen ersten Tag im Park 2 Hiking-Trails ausgesucht, bzw. von einem Ranger empfehlen lassen. Der erste Trail führte entlang des Avalanche Creeks zum Avalanche Lake, einem Gletschersee wie fast alle hier im Park. Die Tour war ca. 8 km lang und mäßig anstrengend. Der Glacier Park als Teil der Rockies ist traumhaft. Die Höhenunterschiede zwischen Tal und Gipfel sind gewaltig. Das ist fast wie in unseren Alpen.




Wir sind die "Going-to-the-sun-Street" bis zum Logan Pass auf gut 2000m gefahren. Die Straße ist recht eng und mit Baustellen gepflastert und der Abgrund an der einen Seite schwindelerregend. Damit die Amerikaner wissen was mit ihren Steuergeldern passiert wird an jeder Baustelle ein Schild mit dem Text "Your Tax at work" aufgestellt. Diese Idee könnte man in Deutschland auch einmal aufgreifen.
Der 2. Trail führte vom Logan Pass aus zum Hidden Lake, auch eine ca. 6 km lange Tour auf über 2000m Höhe. Da bekommt der durchschnittliche
Mitteleuropäer doch etwas Kreislaufprobleme. Körperliche Anstrengungen in der Höhe und bei Temperaturen von 25 - 30°C sind wir einfach nicht gewohnt. Da muss man alles etwas langsamer angehen lassen. Wir fühlen uns in diesem Park richtig wohl und haben bereits für Morgen die nächsten Aktivitäten geplant. Zuerst müssen wir jedoch bei unserer Edellodge in Bigfork auschecken und morgen Abend dann in Kalispell in unserer letzten gebuchten Lodge vor Chicago einchecken.

Montag, 31. August 2009

Nach 3 Tagen internetfreier Zone im Yellowstone N.P. können wir euch endlich wieder auf den neuesten Stand unserer Reise bringen. Der Yellowstonepark hat uns restlos begeistert. Wir finden er gehört zu den Dingen die man in seinem Leben einma gesehen haben sollte. Die Dichte von Geysiren ist so hoch wie sonst nur noch auf Kamschatka und Neuseeland. Wir sind vom Grand Teton kommend von Süden in den Park eingefahren. Nach den ersten Kilometern wurden wir bereits mit dem Anblick eines tollen Canyon begrüßt.



Gewohnt haben wir in einer Cabin in der Old Faithful Lodge und konnten den Ausbruch des Geysirs schon beim Frühstück bestaunen. Aber auch die Farben und die Klarheit des heißen Wassers in den Pools ist verblüffend und sowohl mit Worten als auch Bildern nicht zu beschreiben.





Es gibt eine Reihe großer Flächen, Basin genannt, mit geothermischer Tätigkeit. Das hatten wir uns so nicht vorgestellt. Durch diese Basins führen Pfade auf Holzstegen, alles Andere wäre zu gefährlich, da die Erdkrusten in dem gesamte Bereich eines Basin ziemlich dünn ist.



Fest steht das der Yellowstone ein riesiger Hot Spot ist und in den nächsten
100 000 Jahren ausbrechen wird. Es wird eine riesige Caldera entstehen. Ich denke bis dahin hat sich die Menschheit ohnehin überlebt und das Leben geht ohne Menschen weiter.
Nicht nur der Vulkanismus fasziniert, sondern auch die vielfältige Landschaft und die Tierwelt. Da ist der riesige Canyon des Yellowstone River, der auch als Grand Canyon des Yellowstone bezeichnet wird. Ich muss sagen den Namen trägt er zu Recht, obwohl die Ausmaße des Grand Canyon um ein Vielfaches größer sind. Aber seht selbst.



Aber auch solche Landschaften gibt es dort zu bestaunen, ideal als Weidefläche für Bison, Elch, Hirsch und sonstiges Getier.



Die intensive Begegnung mit Tieren hatten wir so nicht erwartet. In manchen Situationen haben wir uns an unseren Südafrikaurlaub im letzten Jahr zurück erinnert. Wenn man auf der Straße von einer Bisonherde eingekeilt wird, bekommt man schon ein komisches Gefühl in der Magengegend, besonders wenn man vorab auf die Gefährlichkeit der Tiere hingewiesen wurde. Die Tier sind schon gewaltig groß, machten auf uns jedoch einen sehr relaxten Eindruck.



Am dritten Tag haben wir die Sinterterrasen besichtigt. Ich muss sagen, noch eine Klasse schöner als Pamukkale.



Das lässt sich alles nicht beschreiben, diese Fotos können nur Eindrücke verschaffen. Erleben muss das jeder selbst.
Nach diesen 3 fantastischen Tagen sind wir Richtung Norden zum Glacier National Park aufgebrochen. Wir haben uns eine tolle Lodge in Bigfork mit Blick auf den Flathead Lake geleistet und werden jetzt den Hot Tub aufsuchen.

Donnerstag, 27. August 2009

Den ganzen Tag heute sind wir durch den Grand Teton National Park gefahren und gewandert. Der Grand Teton ist das jüngste Gebirge der USA und ist ein Teil der Rocky Mountains. Es ist nicht vulkanischen Ursprungs wie viele Gebirgsketten der Cascades in den Rockys, sondern aufgefaltet, wie unsere Alpen. Eine gewisse optische Ähnlichkeit ist auch vorhanden. Vor unserer Reise waren die Rocky Mountains für uns ein Hochgebirge wie unsere Alpen, es sind jedoch viele Gebirgsketten mit riesigen wüstenartigen Hochflächen dazwischen. Das war uns nicht so bewusst. Aber solche Wissenslücken zu schließen ist ja auch ein Grund eine solche Reise zu machen. Vom Signal Mountain konnten wir dieses tolle Panorama der Grand Teton Kette fotografieren.



Die ganze Gegend ist voll auf Wintersport ausgelegt. Es gibt dort Abfahrten die direkt in die Orte führen. Man braucht also nach der Talfahrt nur die Skier abschnallen und kann sofort in seine Lodge gehen. Bei der Fahrt durch den Park ist uns auch ein Moose über den Weg gelaufen. Das ist ein Elch. Wenn der Amerikaner von Elk spricht, meint er einen Hirsch. Der Kommentar von Obelix dazu wäre sicher: "Die spinnen doch die Amis."



In den Orten der Gegend scheint es Tradition zu sein aus Hirschgeweihen Torbögen zu bauen. Hier ein Beispiel aus Jackson, unserem Übernachtungsort.



Morgen fahren wir in den Yellowstone National Park. Da der direkt an den Grand Teton angrenzt, sind wir sicherlich früh da und können schon einiges dort unternehmen.

Mittwoch, 26. August 2009



Wir haben uns zeitig auf den Weg zum Grand Teton National Park gemacht. Die Fahrt begann, wie in den letzten Tagen häufiger, mit Wüste. Denkt nicht das Foto stammt aus der Sahara. Das ist immer noch USA. Unserer Erfahrung nach ist der Name Basin im Landschaftsnamen untrennbar mit Wüste verbunden. Beim Blick auf die Karte stellen wir fest, das es davon in den USA eine Menge geben muss.

Die Fahrt führte uns von Salt Lake City nach Nordost. Auf dem Weg haben wir einen kleinen Abstecher zu einem National Monument gemacht. Dort kann man in einem verlandeten See verschiedene Fossilien der Urzeit bestaunen. Das war interessant. Die Landschaft sah dort jedoch genau so öde aus, sodass ich euch nicht mit einem weiteren Wüstenbild langweilen möchte. Je näher wir dem Grand Teton National Park kamen, wurde die Landschaft auch interessanter. Die Berge erreichen dort eine Höhe von über 4000m. Unsere Lodge in Jackson liegt schon auf etwa 2000 m. Bei uns in den Alpen findet man da noch ein paar Almen, hier leben etwa 8000 Menschen.

Hier ein Foto auf ganz speziellen Wunsch. Wie das physikalisch funktioniert ist mir auch unklar. Es muss etwas mit den Kristallen die sich ablagern zu tun haben.